Hier finden Sie Informationen, Neuigkeiten und Ansichten rund um das Thema Human Resources. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und Kommentare gern direkt an o.wersinski(at)markraat.de
Ich hatte in den vergangenen Jahren die Gelegenheit, etliche Personalabteilungen und HR Manager:innen kennenzulernen, sowohl in Konzernen als auch im Mittelstand und in kleineren Unternehmen. Dabei durfte ich unglaublich fähige und engagierte Menschen kennenlernen. Aber ich beobachte auch immer wieder ein Dilemma: HR war bei den wirklich wichtigen Entscheidungen des Unternehmens oft nicht dabei. Oder wurde nur informiert, aber nicht gefragt. Warum das ein Fehler ist, damit beschäftigt sich dieser Beitrag.
Human Resources war lange die „weiche“ Seite des Geschäfts. Doch diese Zeiten sind vorbei. In einer Wirtschaftswelt, die von Fachkräftemangel, Kulturwandel und Transformation geprägt ist, wird die Rolle von HR zur strategischen Schlüsselposition. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie HR-Manager einen nachhaltigen Beitrag zur Geschäftsentwicklung leisten – und wie sie auftreten müssen, um Gehör zu finden.
Die wichtigste Voraussetzung: HR-Manager brauchen ein tiefes Verständnis für die Geschäftsmodelle, Herausforderungen und Wachstumsziele ihres Unternehmens. Wer nur „People“-Themen sieht, aber den Marktkontext ignoriert, wird zum internen Dienstleister degradiert – statt als strategischer Partner wahrgenommen zu werden.
Was zu tun ist
Welche Kompetenzen braucht das Unternehmen in zwei, fünf oder zehn Jahren? Wie entwickelt sich der Bedarf in Zeiten von Automatisierung, KI und Remote Work? HR muss Antworten liefern – faktenbasiert, vorausschauend, skalierbar.
Was zu tun ist
Eine starke Unternehmenskultur ist kein „Nice to have“ mehr – sondern ein zentraler Treiber für Innovation, Mitarbeiterbindung und Attraktivität als Arbeitgeber. HR muss zum Kulturarchitekten werden und nicht nur verwalten, sondern prägen.
Was zu tun ist
Ob Transformation, Fusion, Digitalisierung oder Reorganisation – Change ist das neue Normal. HR-Manager stehen dabei im Zentrum, wenn es um Kommunikation, Begleitung und nachhaltige Verankerung geht.
Was zu tun ist
Strategisch:
Statt reaktiv Prozesse zu
verwalten, aktiv Business-Themen mitgestalten – datenbasiert
und mit klarer Zielorientierung.
Selbstbewusst:
HR ist kein Support, sondern
ein Werttreiber. Wer so auftritt, wird auch so wahrgenommen –
vom C-Level bis zur Teamleitung.
Vernetzt:
Crossfunktionale
Zusammenarbeit mit Finance, IT, Marketing und Operations ist
entscheidend, um Silos aufzubrechen und ganzheitlich zu
wirken.
Zukunftsorientiert:
HR muss Antreiber von
Innovation sein – sei es im Recruiting, in der
Führungskräfteentwicklung oder beim Thema „Future of
Work“.
Wenn Unternehmen wachsen, sich verändern oder neu erfinden wollen, geht das nur mit den richtigen Menschen, Strukturen und einer tragfähigen Kultur. HR hat damit eine der zentralsten Rollen in der Geschäftsentwicklung – wenn es den Mut hat, aktiv zu gestalten.
Der Schlüssel liegt in Haltung, Kompetenz und Präsenz. Wer als HR-Manager 2025 mitreden will, muss heute schon mitdenken.
Oliver Wersinski, 11.04.2025